Am letzten Wochenende fand der CSD in Berlin statt. Wir konnten dort offen und frei auf die Straße gehen und für unsere Sache streiten. Das ist leider ein Recht, das es nicht überall auf der Welt gibt. In 69 Staaten werden queere Menschen kriminalisiert. In einigen von ihnen wurden oder werden die Gesetze noch verschärft. Deswegen zeigen wir auch Flagge für die Menschen, die es nicht können.
Aufzeichnung der Diskussion
Unter dem Titel „Defending queer rights worldwide“ fand im Europäischen Haus am Brandenburger Tor eine Podiumsdiskussion statt, an der ich als Teil des Panels teilgenommen habe. Auf Einladung von Malte Gallée MdEP konnte dort der Menschenrechtsanwalt aus Uganda John Solomon Nabuyanda über die Situation in seinem Land sprechen. Er hat sehr eindrucksvoll berichtet, wie die Situation für die dort lebenden queeren Menschen ist.
Die Publizistin und Künstlerin Mina Khani hat unter anderem die iranische Perspektive in Zeiten einer feministischen Revolution beigesteuert. Zudem waren noch Aktive aus Namibia dabei, die gerade selbst den Beschluss eines Gesetzes zu befürchten haben, das ihre Lage noch mal verschlechtert.
Für die Bundestagsfraktion waren Max Lucks und Tessa Ganserer dabei. Meine Co-Sprecherin Viviane Triems hat ebenfalls mit diskutiert. Ich bin sehr dankbar dafür, eingeladen gewesen zu sein und etwas beisteuern zu können. Solche Veranstaltungen sind sehr wichtig, um Verfolgten Sichtbarkeit zu geben.
Für Akzeptanz und Gleichberechtigung: Die Verteidigung queerer Rechte
Liebe Community, liebe Freund*innen des BAG Queergrün, liebe Berliner*innen,
in Deutschland gab es im Jahr 2022 mehr Angriffe auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) als in den vorherigen Jahren. Auch in Europa und weltweit sind die Rechte der Community durch den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien bedroht. Ein Beispiel dafür ist der Innenminister in Italien, der sich gegen die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Ehen aus dem Ausland stellt. In Ungarn wurde über ein Gesetz diskutiert, das Regenbogenfamilien stigmatisiert. Im Iran ist Homosexualität ein absolutes Tabuthema und wird mit der Todesverstrafe verhängt. Präsident Museveni hat in Uganda in diesem Jahr ein Anti-Homosexuellen-Gesetz verabschiedet, das queeres Leben kriminalisiert und drakonisch bestraft wird.
Weltweit gibt es viel zu viele Staaten, die der LGBTQ-Gemeinschaft keinen Schutz oder Rechte gewähren. Wie setzen wir uns in der aktuellen politischen und kulturellen Situation für LGBTQ+-Rechte ein, sowohl in Deutschland als auch weltweit? Wie können wir gemeinsam auf verschiedenen Ebenen politische Lösungen vorantreiben?
Ich freue mich sehr, dich zur Podiumsdiskussion „Defending queer rights worldwide“ einzuladen. Ich werde die Diskussion moderieren. Mit unseren geladenen Sprecher*innen haben wir eine unglaubliche Fülle an Wissen und Erfahrungen vor Ort. Das ist eine großartige Gelegenheit, voneinander zu lernen. Lass dir diese Veranstaltung nicht entgehen und sei dabei!
John Solomon Nabuyanda, Menschenrechtsanwalt aus Uganda
Tessa Ganserer, Mitglied des deutschen Bundestages (B90/Die Grünen)
Mina Khani, iranische Publizistin und Künstlerin
Max Lucks, Mitglied des deutschen Bundestages (B90/Die Grünen)
Viviane Triems, Sprecherin BAG Lesbenpolitik – Queergrün
Maik Babenhauserheide, Sprecher BAG Schwulenpolitik – Queergrün
Ich würde mich sehr freuen, euch alle bei der Podiumsdiskussion begrüßen zu können. Einlass beginnt um 15:30 Uhr, und wir beginnen offiziell um 16:00 Uhr. Ab 17:45 Uhr gibt es dann einen kleinen Empfang, zum Weiterdiskutieren und Pläne schmieden.
Falls du an diesem Tag nicht in Berlin bist, kannst du der Veranstaltung natürlich auch von Zuhause folgen. Mehr Informationen dazu kommen in den nächsten Tagen.
Ich freue mich auf euch!
Mit herzlichen Grüßen,
Malte Gallée, Mitglied des Europäischen Parlaments
CSD Berlin
Das war der CSD Berlin. In diesem Jahr ein ganz besonderer, der im Zeichen sich anbahnender rechtlicher Fortschritte in Deutschlands, wieder stärker werdender Hetze und internationaler Solidarität stand. Natürlich hat er auch Spaß gemacht. In guter Gesellschaft fällt das auch nicht schwer.